Kunst als katharsis

In meinem alltags-aktivismus versuche ich, möglichst diplomatisch und verständnisvoll vorzugehen. Kaum sage ich einem menschen direkt ins gesicht, wie schlecht ich manche seine verhaltensweisen finde. 

Bei meinen lyrischen texten ist oft das gegenteil der fall. Da gibt es keine diskussion, keine diplomatie, kein erbarmen, keine gnade, sondern nur verachtung und brutale vergeltung an jenen, welche die maschine am laufen halten. Für außenstehende mag das menschenverachtend und gewaltverherrlichend wirken. Für mich ist es eine art der katharsis. In texten und musik kann ich meine wut über die arroganz und dummheit vieler menschen verarbeiten. Wenigstens in meiner fantasie bekommen alle das, was sie verdienen: wer großes leiden wissentlich mitverursacht, soll noch größeres leiden erfahren. Wer schwachsinn wie humane schlachtung verbreitet, soll demaskiert und verachtet werden. Wer tier-vernichtungslager rechtfertigen will, soll im schlachthof in flammen aufgehen.

Unfassbare Brutalität muss mit dementsprechender Brutalität beantwortet werden. Wer so zerstörerisch durchs leben schreitet, muss sich nicht wundern, wenn  eines tages der eigene jämmerliche körper zertrampelt wird. 

Das lebensverachtende system in all seiner verlogenheit aufdecken, an den pranger stellen und schließlich zu seiner endgültigen zerstörung beitragen. Das will ich mit meiner kunst erreichen.
 

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