Endloses Leiden

Kaum habe ich mich von dem einen Gebrechen erholt, stürzt sich schon das nächste auf mich, um mir das Leben zu erschweren. Bis gestern Abend schaffte ich es kaum etwas zu essen, weil das eine der Nebenwirkungen des Medikamentes waren. So habe ich mich dann auch sehr gefreut, als ich wieder mehr essen konnte. Dadurch konnte ich auch wieder klarer denken und schlief an diesem Abend einigermaßen zufrieden ein. Doch dann am nächsten Morgen: Halsweh und Kopfschmerzen. Toll. Genau das, was ich jetzt brauche! Im schlimmsten Fall werde ich wieder so richtig krank und der ganze Albtraum mit den intrusiven Gedanken beginnt von vorne. In solchen Momenten denke ich gerne an Selbstmord. Es wäre eine verlockende Lösung, alles zu beenden. Es würde mich nämlich nicht überraschen, wenn die nächsten 5 Jahre genauso schlimm oder sogar noch schlimmer werden wie die letzten 5 – und auf so eine Tortur habe ich eigentlich keine Lust. Ich will nicht mehr kämpfen. Ich will mir nicht mehr eingestehen müssen, dass ich schon wieder versagt habe; dass ich schon wieder irgendwie zu schwach war, um gewisse Dinge auszuhalten. Mein Leiden scheint endlos zu sein.

Doch etwas hält mich zurück, mich vorzeitig aus dem Leben zu verabschieden. – Tot habe ich für die Befreiung der Tiere keinen Nutzen (außer ich würde meinen Tod dementsprechend gut vermarkten). Lebendig kann ich dafür sorgen, den Befreiungsprozess zu beschleunigen. Selbst wenn ich nicht so viel schaffe, wie ich es gerne hätte, kann ich den Prozess vorantreiben, wenn ich geschickt an den richtigen Stellen ansetzte.

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