Meine Gedanken zur AgroAlpin (Landwirtschaftsmesse)

Natürlich war mir klar, dass die Tierrechtsbewegung sich gegen eine mächtige Industrie durchsetzen will. Bis zur Agroalpin war es für mich aber nicht fühlbar, wie mächtig sie tatsächlich ist. Ich habe hier erkannt, wie viele Industriezweige von der Ausbeutung von nichtmenschlichen Tieren abhängen. Lüftungstechnik, Traktoren, Stallsysteme, Fütterstationen, Futtermittel, Fütterungsroboter, Entmistungsanlagen, Gülletechnik, Melkmaschinen, … Dieser riesige Komplex an verschiedenen Firmen, die an der Sklaverei mitverdienen, wird (in den Augen dieser Industriellen) von der Tierrechtsbewegung bedroht. Ich bin in einem Traktor gesessen und weiß nun ungefähr, wie sich eine Person fühlt, die so eine gigantische Maschine bedient: Mächtig und unbezwingbar. Diese Haltung passte auch gut zum Verhalten vieler Landwirte auf der Messe. Ihre Körpersprache strahlte genau dieses Gefühl von Macht aus. Der Frauenanteil war - wenig überraschend – gering. Diese Messe bot alles (bis auf Schlachtsysteme), um nichtmenschliche Tiere in Profit zu verwandeln. Der vollautomatisierte High-Tech-Stall (besser gesagt: Fabrik, denn mit einem Stall hat die heutige Sklavenhaltung nicht mehr viel zu tun) scheint die Zukunft zu sein. Wer noch immer an die romantische Idylle eines Bauernhofes mit drei Schweinen und 5 Kühen glaubt, hat die letzen Jahrzehnte verschlafen. Leistung. Effizienz. Profit. Technik. Um das geht’s. 






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