Leiden ist relativ

Egal wie schlecht es mir gehen mag oder wie aussichtlos meine situation erscheint – ich werde vermutlich nie so stark leiden wie ein mutterschwein im kastenstand. Wochenlang eingesperrt zu sein ohne die möglichkeit, sich so um ihre kinder zu kümmern, wie sie es gerne würde. 
 
Was für ein gefühl muss das wohl für eine mutter sein? Nicht nur die qual des eingesperrt seins, sondern auch die unfähigkeit, die eigenen kinder zu beschützen. Mitbekommen, wie die männlichen ferkel durch die betäubunglose kastration verstümmelt werden. Wie stark muss die verzweiflung der mutter sein, wenn sie und ihre kinder so missbraucht werden?
 
Ich leide auch immer wieder, z.b. an meinen körperlichen herausforderungen. Aber verglichen mit dem unfassbaren missbrauch an diesen kreaturen ist mein persönliches leiden quasi bedeutungslos. Mein leiden ist wie das auszupfen eines haares verglichen mit dem, was die mutter im kastenstand über sich ergehen lassen muss. Im vergleich zu ihr habe ich ein paradiesisches leben.

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