traumabericht

Ich vermeide es seit 2 monaten so gut es geht, mich mit potenziell traumatisierenden inhalten zu beschäftigen. Ich sehe keine reportagen über die nutztierhaltung mehr an. Es wäre derzeit zu viel für mich.

Ich habe einmal den fehler gemacht, ein kurzes video über schafzucht anzusehen. Die schafe im video wurden rücklings auf einer apparatur befestigt, auf der sie sich nicht bewegen können. Falls die beschreibung des videos stimmt, ging es dabei um die künstliche befruchtung dieser schafe. Auf alle fälle war das schon zu viel für mich. Auch diese szenen hatten einen negativen effekt auf mich, weil sie einmal mehr den warenstatus der tiere und den menschlichen machtmissbrauch demonstrieren: Du gehörst mir. Du musst profitabel sein. Du wirst schwanger, wann und wie ich will. Ich halte dich auf dieser apparatur fest, ob du willst oder nicht. Furchtbar.

Ich habe bis dato noch weitaus schlimmere dinge gesehen. Eines der schlimmsten videos, wenn nicht sogar das schlimmste, ja es ist das schlimmste, war der überlebenskampf eines schweines in der gaskammer in einem österreichischen schlachthof. Die schreie haben sich anscheinend in meinem geist verewigt. Allen, die von österreich als tierschutzland faseln, möchte ich am liebsten dieses video ins gesicht knallen.

Zurück zum trauma. Tatsache ist, dass ich derzeit viel sensibler für jede form von gewalt bin (auch gegen menschen). Es scheint so, als wäre ich aus einem jahrelangen tiefschlaf der abstumpfung erwacht. Fatalerweise habe ich gar nicht gemerkt, wie sehr mich die beschäftigung mit der tierausbeutung belastet. Ich habe mir jahrelang extrem gewalttätiges material zugeführt und dabei kaum vorkehrungen getroffen, um mich irgendwie zu schützen. Mir ist jetzt klar, warum ich seit jahren gesundheitlich so labil bin. Ich habe mich psychisch quasi im dauerstress befunden. Heilung ist in so einem zustand nur schwer möglich.

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