Abstrakter Tierrechts-Aktivismus


Was meine ich mit abstraktem Tierrechts-Aktivismus? – Ich meine damit jenen Aktivismus, der das Leben der Tiere nur indirekt verbessert. Zum Beispiel lebe ich vegan und boykottiere damit tierische Produkte, um die Tierausbeutung nicht zu unterstützen. Abstrakt ist daran, dass der Nutzen meines Veganismus nicht direkt sichtbar ist, sondern nur auf lange Sicht zu einer Verbesserung des Lebens der Tiere führt und schließlich die Verwirklichung der Tierrechte vorbereitet. 

Um diesen Punkt verständlicher zu machen, gebe ich hier ein Beispiel für das, was ich als konkreten Aktivismus bezeichne: Ich rette eine Schwein vor der Schlachtung und dieses kann dann auf einem Gnadenhof leben. Diese Handlung hat eine direkte positive Wirkung auf das betroffene tierische Individuum, die ich unmittelbar miterleben kann. Ich sehe dann eindrücklich, was meine Handlung für dieses Schwein bewirkt hat.

Warum ist mir diese Erkenntnis wichtig? – Nach jahrelangem Aktivismus merke ich bei mir eine gewisse Leere und Sinnlosigkeit meines Handelns. Es ist die Tatsache, dass ich durch meinen Veganismus und sonstigen abstrakten Aktivismus das Leben von Tieren, die jetzt ausgebeutet werden, kaum oder gar nichts positiv verändern kann. Meine gut gemeinten konkreten Handlungen lösen sich im Abstrakten auf und erreichen die Individuen nicht.

Vermutlich ist auch das ein Grund, warum manche Menschen gar nicht erst damit beginnen, ihre Lebensweise zu ändern oder sich politisch zu engagieren. Sie haben einfach keine Lust, sich mit so einer undankbaren und abstrakten Angelegenheit zu beschäftigen. Es hat doch eh keinen Zweck! Wozu die Mühe?

Für mich ist klar, dass ich mehr Konkretes in meinen Aktivismus einbauen werde, um solche Gedanken zu vermeiden. Nur wie?

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