Wichtigsten Ideen für den Tierrechtsaktivismus von der Vorlesung über Philosophische Anthropologie: Philosophische Geschlechtertheorien (7.3.2017)

  1. Platon verfasste seine Werke fast ausschließlich in Dialogform, und zwar meistens mit seinem Lehrer Sokrates als Hauptredner. Vermutlich hat er diese Textform gewählt, um seine Ideen für möglichst viele Menschen zugänglich und attraktiv zu machen. Eine Erzählung dürfte bei der Ideenvermittlung für viele Menschen tatsächlich effektiver sein als eine rigide, emotionslose und mechanisch anmutende wissenschaftliche Arbeit – vor allem beim Tierrechtsaktivismus, bei dem es ja hauptsächlich darum geht, teils gravierende Verhaltensveränderungen zu erreichen.

  1. Platons Idealstaat war hierarisch strukturiert in einen Lehrstand an der Spitze des Staates, Wehrstand in der Mitte und Nährstand am Fundament. Diese pyramidenförmige Gesellschaftsordnung lässt sich auch auf die Mensch-Tier-Beziehung in unserer Gesellschaft übertragen. An der Spitze unserer Pyramide stehen relativ wenige Mitglieder der Spezies Mensch, die quasi-allmächtig über alle anderen Tiere herrschen. In grobenZügen stelle ich das so dar:



Das kleine Dreieck an der Spitze sind wir Menschen. Der viel größere Teil der Gesellschaft besteht aus Tieren. Das Verhältnis von 1:10 stimmt sogar einigermaßen, weil in Österreich pro Jahr rund 80 Millionen Tiere geschlachtet werden und in Österreich ca. 8 Millionen Menschen leben. Eigentlich leben noch viel mehr Tiere (Haustiere, Versuchstiere, ….) in Österreich, aber da fehlen mir derzeit die Zahlen dazu. Um die genauen Zahlen geht es eh nicht, sondern um diese Erkenntnis: 

Ein Großteil der Individuen in Österreich (und in anderen Ländern natürlich auch) wird überhaupt nicht als Mitbewohner wahrgenommen und falls doch, werden ihre grundlegenen Interessen verletzt, weil sie de facto als Sklaven gelten. 

Wer behauptet, dass wir in einer liberalen Gesellschaft leben, sollte bedenken, dass das eben nur für Menschen gilt. Sklaverei unter Menschen gilt als verwerflich. Sklaverei von Tieren ist normal. Sie wird nur nicht als solche verkauft, sondern meistens unter einem Namen wie Tiernutzung
 
Kurz gesagt: Unter uns Menschen haben wir demokratische Verhältnisse, während wir die Tiere diktatorisch beherrschen. Das soll die Grafik zeigen.

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